Festakt zum 65 jährigen Jubiläum des SPD OV Fischach-Stauden

Die Augsburger Allemeine schreibt dazu.Von Daniela Egert

Mit einer Mischung aus Politik und Kabarett hat die SPD Fischach-Stauden ihren 65. Geburtstag gefeiert. Höhepunkte waren der Besuch des Genossen Franz Maget und der humorige Auftritt der „Maulquappen“. Die Anfänge der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands liegen 150 Jahre zurück, seit 120 Jahren gibt es die bayerische SPD. Auf beachtliche 65 Jahre bringt es der Fischacher Ortsverein. Mit einem Festakt in der Staudenlandhalle würdigten die Genossen dieses Jubiläum.

Ein schlichtes Papier dokumentiert die Anfänge der Sozialdemokratie in Fischach: 1948 reichte die dortige SPD ihren ersten Kandidatenvorschlag bei einer Kommunalwahl ein. Seitdem engagieren sich die Mitglieder – aber keineswegs ausschließlich – für die Belange in ihrer Heimatgemeinde. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Harald Güller, hob das Eintreten der Fischacher für die Staudenbahn wie auch für den öffentlichen Nahverkehr hervor. Viele Elemente, für die die Bundespartei stehe, sieht er exemplarisch in Fischach verwirklicht. Was die Verbesserungen vor Ort betrifft, verwies der 50-Jährige vor allem auf die gut ausgestattete Krippe, das Naturfreibad, die weiterführenden Schulen oder auch das Gedenken an die jüdischen Traditionen – Errungenschaften, die ohne das Zutun von vielen nicht denkbar wären. Güller stand im Laufe der Jahre mehrfach selbst am Wahlkampfstand der Gemeinde. Wie er sich im Rahmen des Festakts in der Staudenlandhalle erinnerte, war das Wetter allerdings nicht unbedingt aufseiten der Genossen. Mal war es sehr kalt, ein anderes Mal schwitzte Güller, während er im Zentrum Flugblätter verteilte oder mit den Bürgern sprach. „Besonders heiße Diskussionen gab es in Fischach immer wieder zu Europa oder in früheren Jahren etwa zum Nato-Doppelbeschluss unter Bundeskanzler Helmut Schmidt.“ Ein anderer Kanzler stattete dem Ortsverband bereits vor Jahren selbst einen Besuch ab: Willy Brandt machte während seiner Amtszeit mal einen Abstecher in die Stauden, woran Bürgermeister Peter Ziegelmeier stolz erinnerte. Hohen Besuch konnten die Fischacher auch bei ihrer jetzigen Jubiläumsfeier verzeichnen. Franz Maget, der anschließend im Foyer sein Buch „Es geht auch anders...“ signierte, würdigte den Verein mit seiner Anwesenheit. Den größten historischen Rahmen setzte Franz Maget in seiner Rede: Er nutzte die Gelegenheit, um auf 150 Jahre Sozialdemokratie in Deutschland zurückzublicken. Maget, der seit Kurzem freiwillig in den politischen Ruhestand gegangen ist, bezeichnete die deutsche Sozialdemokratie als Vorreiterin für andere Parteien. CDU, CSU und FDP seien hingegen erst nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet worden. Zudem seien die Genossen bei vielen Themen Vorreiter gewesen. Der frühere Landtagsvizepräsident erinnerte an die Debatten um den Mindestlohn, die Bereitstellung von Krippenplätzen und Ganztagsschulen oder auch an den Ausstieg aus der Atomenergie. An die jungen Musiker der Gruppe Blechart gewandt, meinte Maget: „Sie können sich bestimmt kaum vorstellen, dass Frauen erst seit 1977 einen Beruf ausüben dürfen, ohne zuvor ihren Mann um Erlaubnis bitten zu müssen.“ Die jahrzehntelang als „vaterlandslose Gesellen“ verspotteten SPDler hätten nach zähen Bemühungen auch weitere Fortschritte wie den Achtstundentag oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durchgesetzt. Seine Partei werde es immer geben, so Maget, weil sie eine hervorragende lokale Basis habe – wie beispielsweise den Verband in Fischach. Herbert Woerlein, Mitglied des Landtags, schloss sich dem Lob Magets gerne an – allerdings gemischt mit einem Fragezeichen, was die Zukunft der 1800 Ortsvereine in Bayern betrifft: „Wie viel einsatzbereite Bürger für allgemeine Belange, wie wir sie hier finden, gibt es künftig noch?“, sagte er in Richtung der rund 55 Anwesenden in der Staudenlandhalle. Es gelte, weiterhin wach zu bleiben. Wie es die Vorsitzende des Ortsvereins, Marianne Koos, auf den Punkt brachte: „Das Rückgrat der Demokratie sind engagierte Bürger.“ Den Abschluss der Feierlichkeiten gestalteten bei ihrem ersten Auftritt in Fischach am Samstagabend „Die Maulquappen“ aus dem Raum Schwabmünchen und Buchloe. Sie sind bekannt aus der Sendung „Schwaben weiß blau“. ... Willy Brandts Besuch ist noch heute präsent - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Willy-Brandts-Besuch-ist-noch-heute-praesent-id27869412.html

Eine Richtigstellung zum Artikel; Willy Brandt besuchte Fischach am 3.August 1961 um 12:00 Uhr, bei seinem ersten Bundestagswahlkampf und wie Bürgermeister Peter Ziegelmeier, war auch ich Peter Allenfort Augenzeuge dieses so prägenden Ereignisses!